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Der gute Mensch

Im Judentum

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Immanuel Kant

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Weisheiten

Was sagen jüdische Weisheiten über die Möglichkeiten eines guten Menschen?

 

Mach uns glücklich und wir sind gut!
(Sprüche der Ssoferim)
Um Glück zu erreichen, muss der Mensch seine eigene Seele zähmen und beherrschen.
(Schlomo Ibn Gewirol)

Solange wir die uns auferlegten Pflichten nicht erfüllt haben, können wir nicht glücklich werden.
(Moses Mendelssohn)

Die Verachtung des Reichtums ist der Beginn des Glücks.
(Sprüche Agurs)
Der Erwerb von Weisheit ist besser als der von Gold, und der von Verstand ist dem von Silber vorzuziehen.
( Sprüche 17,16)
Die Weisheit ist ein Baum des Lebens für jene, die sich an ihr festhalten.
(Sprüche 3,15)
Sage nie: Ich werde lernen, wenn ich Zeit haben werde. Denn vielleicht wirst du nie Zeit haben.
(Mischna, Awot 2,5)
Wessen Weisheit größer ist als seine Tat, der gleicht einem Baum mit vielen Blättern und wenig Wurzeln: Es kommt der Wind und reißt ihn aus und wirft ihn nieder. Wessen Tat größer ist als seine Weisheit, wem gleicht er? Einem Baum mit wenig Blättern und vielen Wurzeln. Selbst wenn alle Winde der Welt kommen und auf ihn wehen, sie können ihn nicht entwurzeln.
(Mischna, Awot 3,22)
Wer aus Liebe die Tora studiert (und nicht um der Ehre wegen, die Gelehrtheit einbringt), dem wird zuletzt auch die Ehre zuteil werden.
(Babylonischer Talmud, Nedarim 62)
Es ist erlaubt zu lügen, wenn es gilt, zwischen einem Menschen und seinem Nächsten Frieden zu stiften.
(Midrasch Schalom)
Es gibt keine gesegnetere Waffe als den Frieden.
(Jerusalemer Talmud, Berachot 82)
Durch Freude kommt Frieden in die Welt.
(Rabbi Nachman von Brasslaw)
Die Tora fordert nicht, dass man sich zu irgendeiner Gesetzeserfüllung drängen soll. Nur über den Frieden sagt sie: Fordere den Frieden und jage ihm nach.
(Midrasch Raba zu 4.Mose 19)
Wenn dein Feind hungrig ist, speise ihn mit Brot, wenn er durstig ist, tränke ihn mit Wasser.
(Sprüche 25,21)
Besser ein offener Feind als ein treuloser Freund.
(Volksspruch)
Wer seinen Nachbarn bei etwas Ungehörigem ertappt, soll ihn davon abbringen.
(Babylonischer Talmud, Berachot 31)
Verurteile deinen Nächsten nicht, bevor du nicht in der gleichen Lage warst.
(Babylonischer Talmud, Awot 2,5)
Weh dem Bösen und weh seinem Nachbarn; wohl dem Guten und wohl seinem Nachbarn.
(Babylonischer Talmud, Ssukka 56)
Wer seinen Freund zu unrecht verdächtigt, soll ihn sogleich um Verzeihung bitten.
(Babylonischer Talmud, Berachot 31)
Wer ist der größte der Helden? Der sich den Feind zum Freunde macht!
(Rabbi Nathan zu Mischna, Awot 23)
Wenn einer sieht, dass sein Nächster im Fluss untersinkt oder dass ein Raubtier ihn fortzerrt oder Räuber über ihn herfallen, ist verpflichtet, ihn zu retten.
(Babylonischer Talmud, Ssanhedrin 73)
Es gibt keinen einsameren Menschen als den, der nur sich selbst liebt.
(Abraham Ibn Esra)
Der Mensch soll sich zur Hälfte für unschuldig halten und zur Hälfte für schuldig.
(Babylonischer Talmud, Kidduschin 40)
Wer aus Liebe wohl tut, ist größer als wer aus Furcht wohl tut.
(Babylonischer Talmud, Suta 31)
Wenn der Glauben Schaden nimmt, nimmt auch die Moral Schaden.
(Nachman Krochmal)
Welches ist der richtige Weg, auf dem der Mensch hinschreiten soll? Er soll am starken Glauben festhalten.
(Olat Tamid 28)
Der Mensch soll nicht sorgen: Was wird morgen sein? Er soll lieber bessern, was er gestern verpfuscht hat. Wer schmeichelt ist ein Feind, wer straft, ist ein Freund.
Einen guten Menschen wird die Schenke nicht verderben, Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge
Wenn man dem Freund nicht mit Geld helfen kann, soll man ihm wenigstens mit einem Seufzer helfen. Ein talmudisch gebildeter Jude kann kein frommer Mann sein.
(gemeint ist: Ein wissenschaftlich gebildeter Mann kann nicht fanatisch fromm sein.)
Lehre deine Zunge sagen: Ich weiß nicht. Denn vielleicht ertappt man dich sonst bei einer Lüge und nagelt dich darauf fest.
(Babylonischer Talmud, Berachot 4)
Sich selber zu loben schickt sich nicht. Aber es schadet auch nicht.
Bei einem Kind liegt die Prophetengabe im Mund. Wer eine Sünde begeht und sich ihrer schämt, dem sind alle Sünden vergeben.
(Babylonischer Talmud, Berachot 12)
Wer die Wahrheit sagt, spart sich das Schwören. Von Kasteiungen wird man nicht fett.
Jeder einzelne soll sagen: Für mich ist die Welt geschaffen. Daher bin ich mitverantwortlich.
(Babylonischer Talmud, Ssanhedrin 7)
Jeder Mensch kann ein Gerechter sein, wenn er danach strebt, auch ein Nichtjude.
(Midrasch Raba zu 4. Mose 8)

 

Die aufgeführten Weisheiten wurden folgenden Büchern entnommen:

Israel Steinberg „Jüdische Weisheiten aus drei Jahrhunderten“ München 1983
Ingeborg-Liane Schack: „Die Jiddische Sprache – Das jiddische Sprichwort“ Wiesbaden 1998

Bernd Herwanger (bh) April 2001, auf www.yetnet.ch/dergutemensch