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Der gute Mensch

Nach Kant

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Immanuel Kant

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Bewusstwerden der Freiheit

Beispiel: Nicht erfahrbare Freiheit ist erkennbar

Freiheit ist eine Konstruktion der Vernunft, das heisst sie hat keine physische Existenz. Aus diesem Grunde kann sie nicht erfahren werden. Trotzdem können wir das Bewusstsein der Freiheit erlangen. Dies ist möglich, wenn wir das moralische Gesetz erkennen.

Stelle dir folgende Situation vor:
Du hast eine unbändige Lust Honig zu essen. Du gibst sogar vor, dass sie so stark sei, dass dich nichts in der Welt davon abhalten könne Honig zu essen, wenn du ein Glas davon herumstehen siehst.

Fall 1:
In deinem Land herrscht eine Honigprohibition. Eines Tages wird vor deiner Tür ein Galgen aufgestellt und dir ein Glas Honig präsentiert. Man gibt dir zu verstehen, falls du jetzt deiner Lust nachgäbest, du nachher sofort gehängt würdest.
Wirst du nicht für einmal auf den Honig verzichten, und diesmal deine Lust kontrollieren? Deine Vernunft rät dir nun zweifellos an, dein Leben höher zu bewerten und diesmal auf den Honig zu verzichten. Du vergleichst also zwei Maximen miteinander, die eine mit deinem Leben und die andere mit dem Honig als Objekt. Deinen Willen von Maximen bestimmen zu lassen ist jedoch nicht Freiheit.

Fall 2:
Du wirst nun aber vor den gleichen Galgen gestellt und ein unschuldiger Mensch wird dir vorgeführt. Jemand möchte von dir jetzt eine falsche Zeugenaussage gegen diesen ehrlichen Menschen, sonst wirst du sofort an den Galgen gehängt.
Niemand würde es dir verübeln, wenn du dein Leben schützen möchtest. Doch so stark dir auch dein Leben lieb ist, du weisst, dass du diese Lust am Leben überwinden kannst. Du kannst also etwas tun, nur weil du weisst, dass du es tun sollst. In diesem Falle rät dir deine Vernunft nicht nur, sondern sie gebietet dir, auf eine gewisse Weise zu verfahren. Du bist dir soeben des moralischen Gesetzes bewusst geworden und somit deiner Freiheit.

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Florian Fisch (ff) April 2001, auf www.yetnet.ch/dergutemensch